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Both, Sabine: Kim Krabbenherz
Hamburg Rowohlt Taschenbuchverlag 2007 160 Seiten
Taschenbuch 6,90 €
ISBN-13: 978-3-499-21389-2
ab 10 Jahre
Ein großes Herz braucht große Freiheit
Die neunjährige Kim lebt mit ihrer Mutter und dem Lebenskünstler Marco
in einer Strandbar direkt am Meer von Portugal. Vervollständigt wird
diese zusammengewürfelte Gemeinschaft durch ihren Hund Rasputin. Kim
ist jedenfalls sehr, sehr glücklich! Sie kann essen was sie will, ein
Bad im Meer ersetzt die Dusche, und sie kann die schönste Düne am
Strand ihr Eigen nennen.
Alles könnte so schön sein, doch dann kommt Kims Mutter eines Tages
nicht vom Angeln heim. Statt dessen steht nun auch noch eine seltsame
und strenge Großmutter vor ihr. Dabei hat Kim bisher noch nicht einmal
geahnt, dass sie Großeltern hat. Und es kommt noch schlimmer. Denn die
Großmutter verkündet Kim zu allem Übel auch noch, dass sie ihr
geliebtes Zuhause unverzüglich verlassen muss um von nun an mit ihr in
Deutschland zu leben! Ehe sich Kim versieht, sitzt sie im Flugzeug und
findet sich plötzlich in Berlin wieder! Eins ist klar: Hier wird Kim
auf keinen Fall bleiben! Doch um das Meer wieder sehen zu können, muss
sie erst einmal Verbündete finden.
Kim Krabbenherz ist nun schon eine Fangemeinde sicher. Wer das
mutige Mädchen einmal kennen gelernt hat, schließt es sofort ins Herz
und möchte mehr von ihr erfahren.
Kim wächst in völliger Freiheit auf und genießt ein Leben ohne Regeln,
Schule oder Vorschriften. Welcher kleine (und wohl auch mancher großer)
Leser träumt nicht von einem solchen Leben? Während man in der Regel
aber eben nur von diesen
Lebensumständen träumt, hat Kims Mutter dieses Aussteigerleben bewusst
für sich
und ihre Tochter gewählt. Sie ermöglicht ihrer Tochter auf der einen
Seite zwar
ein Leben in absoluter Freiheit und fernab von jedem Zwang, auf der
anderen
Seite enthält sie ihr aber so auch die Möglichkeit vor, sich zu bilden
oder
sich der Gesellschaft in einem gewissen Grade anzupassen. Man erfährt auch nie, was mit Kims Mutter tatsächlich
passiert ist. In Kims Fantasievorstellungen ist sie einem riesigen Fisch auf
den Fersen und versucht diesen zu angeln. Kims Großmutter hegt dagegen den
Verdacht, dass sich ihre Tochter aus dem Staub gemacht hat und Kim alleine
zurückgelassen hat. Da ein Fortsetzungsband vorliegt, werden wir vielleicht
darin näheres erfahren.
Neben der wunderschön erzählten Geschichte sind aber auch
die hübschen Illustrationen zu erwähnen, die die Geschichte an vielen Stellen
bereichern.
Kim wird sicherlich noch einige Abenteuer erleben und ich
werde sie in Zukunft dabei begleiten.
Rezensiert von Christine Sinnwell-Backes
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